Es ist wichtig, dass du ebenso viel Kontrolle über die Schlafpositionen deines Babys hast wie über Schlafroutinen, Schlafbedürfnisse und Schlafzyklen. Im schlimmsten Fall kann die falsche Schlafposition zum plötzlichen Kindstod führen. Zudem können schlechte Positionen im Babybett, im Kinderwagen und in der Babywiege zu einem flachen Hinterkopf oder einer schiefen Kopfform führen.
Zusammenhang zwischen Schlafpositionen und plötzlichem Kindstod
Heutzutage gibt es bei uns so gut wie keine Fälle von plötzlichem Kindstod, und das liegt daran, dass in den letzten zwei Jahrzehnten ein großer Fokus auf die Risikofaktoren gelegt wurde. Zu den Faktoren, die den größten Einfluss auf das Risiko haben, gehört die Schlafposition, bei der das Baby auf dem Bauch liegt.
In dieser Position werden die empfindlichen Atemwege, die noch nicht ganz ausgereift sind, durch das Gewicht des Babys stark beansprucht.
Ein weiterer Faktor, der sich ebenfalls auswirken und das Risiko für plötzlichen Kindstod erhöhen kann, ist eine erhöhte Körpertemperatur.
Heutzutage wird frischgebackenen Eltern Folgendes empfohlen:
- Das Baby zum Schlafen immer auf den Rücken legen
- Sicherstellen, dass das Kind eine normale Körpertemperatur hat (sowohl vor dem Schlafen als auch währendessen)
Die Zahl der Todesfälle bei Säuglingen im Zusammenhang mit dem plötzlichen Kindstod ist stark zurückgegangen, seit empfohlen wurde, Säuglinge auf dem Rücken schlafen zu lassen.
Was mache ich, wenn sich mein Baby im Schlaf auf den Bauch dreht?
Wenn sich das Baby im Schlaf auf den Bauch dreht, ist es in Ordnung, das Baby in dieser Position weiterschlafen zu lassen. Grundsätzlich darf dein Baby in der Position oder den Positionen schlafen, die es nach dem Einschlafen einnimmt. Dein Baby sollte nur dann auf dem Bauch einschlafen, wenn es auf dir liegt und du wach bist.
Neben der Schlafposition des Kindes solltest du auch auf die Körpertemperatur achten. Wenn du die Brust des Babys fühlst, kannst du gut erkennen, ob es deinem Baby zu warm ist.
So schläft dein Baby am sichersten
Das Bett und die physische Umgebung haben einen großen Einfluss darauf, welche Schlafpositionen dein Baby einnimmt, und das hat wiederum Einfluss auf die Schlafqualität. Dein Baby schläft am besten im eigenen Bett neben Bett der Eltern.
Es kann verlockend sein, das Baby zwischen euch schlafen zu lassen. Wenn wir schlafen, haben wir nicht die volle Kontrolle über unsere Körperbewegungen, was sowohl das Baby stören als auch zu gefährlichen Situationen führen kann.
Wenn du das Baby bei euch im Bett schlafen lassen möchtest, muss das Kind neben euch beiden liegen. Das bedeutet, dass Mutter und Vater nahe beieinander liegen und das Baby zwischen einem der Elternteile und dem Kinderbett liegt.
So verhinderst du eine schiefe Kopfform und einen flachen Hinterkopf
Der Kopf eines Babys ist in den ersten 12 Monaten nach der Geburt weich und formbar. Die Liegeposition des Babys hat Einfluss auf die zukünftige Kopfform. Wenn das Baby viel auf dem Rücken liegt und der Nacken nicht gestützt wird, kann es zu einem flachen Hinterkopf kommen.
Wenn du und das Baby wach seid, ist es eine gute Idee, das Baby auf dem Bauch liegen zu lassen. Dadurch werden die wichtigen Nackenmuskeln trainiert und das Kind bleibt für den Rest seines Lebens stark und beweglich.
Wenn das Baby auf dem Rücken ruht oder schläft, solltest du darauf achten, dass der Kopf zu beiden Seiten gedreht wird (damit das Baby nicht nur mit dem Kopf zur Decke oder zum Himmel liegt).
Wenn du mit deinem Baby auf der Aktivitätsmatte oder auf dem Sofa spielst oder kuschelst, kannst du Übungen machen, bei denen das Baby den Kopf drehen muss. Dies regt das Baby dazu an, in seiner Schlafposition flexibler zu werden, und stärkt die grobmotorischen Fähigkeiten und die Flexibilität des Körpers.
Wissenswertes über die Nackenmuskulatur von Babys
Für uns Erwachsene kann es geradezu unangenehm klingen, auf dem Rücken liegen zu müssen und den Kopf entweder ganz nach rechts oder ganz nach links zu drehen.
Das Besondere an dieser Situation ist, dass der weiche Nacken des Babys beweglich und flexibel ist. Daher ist die empfohlene Schlafposition, auf dem Rücken zu liegen und den Kopf abwechselnd zu beiden Seiten zu drehen, in der Regel nicht mit Schmerzen oder Unwohlsein verbunden.
Es fällt nicht allen Babys so leicht, auf dem Rücken zu schlafen. Verdauungsprobleme können beim Liegen auf dem Rücken zu körperlichen Beschwerden führen. Und eine mögliche Blockierung der Nackenmuskulatur kann die Schlafposition erschweren.
Es wird empfohlen, sich an einen Arzt zu wenden, wenn du Probleme damit hast, deinen Sohn oder deine Tochter über einen längeren Zeitraum auf dem Rücken schlafen zu lassen.
Refluxkrankheit – daher kann es schwierig sein, auf dem Rücken zu schlafen
Bei manchen Babys wird Reflux diagnostiziert, eine Krankheit, die mit dem Schließmuskel zusammenhängt, der vorne in der Speiseröhre und in der Nähe des Magens sitzt. Es ist ganz normal, dass Babys nach dem Essen ein wenig rülpsen. Der Schließmuskel ist nicht vollständig entwickelt und daher kann etwas Nahrung oder Milch durch die Speiseröhre zurückfließen.
Die Refluxkrankheit ist eine Erkrankung, bei der das Aufstoßen beim Baby mit Beschwerden einhergeht. Dabei fließt nicht nur Milch durch die Speiseröhre nach oben, sondern auch Magensäure. Dies kann das Wohlbefinden des Babys beeinträchtigen, den Schlaf beeinträchtigen und zu mehr oder weniger dauerhaften Beschwerden führen, wenn in regelmäßigen Abständen säurehaltiger Inhalt aus dem Magen austritt.
Wenn dein Baby an Reflux leidet, ist es sinnvoll, das Kopfteil des Babybetts etwas anzuheben, damit die Schwerkraft dazu beiträgt, dass beim Schlafen des Babys auf dem Rücken keine Säure austritt.
Hier erfährst du mehr über Reflux
So vermeidest du einen flachen Hinterkopf und eine schiefe Kopfform
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Wenn du deinem Baby die Flasche gibst, solltes du jedes Mal, wenn das Baby gefüttert wird, die Arme wechseln.
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Lege ein Stofftier in den Kinderwagen oder das Kinderbett, das dich daran erinnert, in welche Richtung der Kopf des Babys das letzte Mal beim Schlafen gezeigt hat.
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Achte darauf, ob dein Baby einen verkrampften Nacken oder Bauchschmerzen hat und deshalb Probleme beim Schlafen auf dem Rücken hat.
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Wende dich an deinen Kinderarzt, wenn sich dein Baby beim Schlafen auf dem Rücken nicht wohl fühlt.
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Erwäg die Verwendung eines erhöhten Kopfteils im Kinderbett, wenn dein Baby an Reflux leidet.