Zwillingsmutter: „Und dann waren es fünf!"
Von Kathrine Kørner, August 2024
Der Tag, an dem wir erfuhren, dass wir Zwillinge bekommen würde, begann mit Übelkeit – wie an so vielen Tagen im ersten Trimester. Im Laufe des Tages bekam ich jedoch starke Schmerzen auf der linken Bauchseite.
Nach einer sofortigen Google-Suche konnte ich kurze Zeit später „konstatieren,“ dass ich höchstwahrscheinlich eine ektope Schwangerschaft und eine Blindarmentzündung hatte. Ich rief beim Krankenhaus an und erhielt noch für denselben Tag einen Termin. Ich wurde auf einem
Krankenbett hineingerollt, direkt wurde ein Scan durchgeführt – der überhaupt nicht zu enden schien! Mit der Zeit wurde ich zunehmend besorgter. Plötzlich meinte der Arzt: „Sie sind sehr schwanger!“ Das erleichterte mich, aber ich traute mich gar nicht zu fragen, was es mit der Wortwahl „sehr“ auf sich hatte. „Herzlichen Glückwunsch, es sind zwei!“, sagte er.
Jeppe (mein Partner) und ich sahen einander an und versuchten, zu begreifen, was uns gerade mitgeteilt wurde. Wie bitte?! Haben wir das richtig verstanden? Ich hatte keine Ahnung, wie ich reagieren sollte. Er drehte den Bildschirm zu uns, auf dem zwei kleine Herzschläge zu sehen waren. Wir begannen, zu lächeln. Einerseits, weil wir überwältigt waren, und andererseits, weil wir uns auf ein ganz anderes Schicksal vorbereitet hatten. Der Gedanke an Zwillinge ist mir überhaupt nicht gekommen. Am Schluss weinten wir vor Freude. Wir würden zwei Babies auf einmal bekommen?! Wie großartig ist das bitte? Ein echter Wunder. Wir fühlten uns so gesegnet und
glücklich – und absolut bereit für die Aufgabe.
Die Schwangerschaft hatte einen schweren Start gehabt
Mir war so übel wie noch nie. Es hat sich so angefühlt, als ob ich JEDEN Tag in den ersten drei Monaten einen Kater gehabt hätte. Deutlich schlimmer als bei der Schwangerschaft mit meinem ersten Sohn. Meine Organe waren schnell überlastet und ich habe mich noch nie zuvor so müde
gefühlt! Zum Glück wurde es danach besser. Natürlich spürte ich, dass mein Körper eine schwierige Aufgabe bewältigen musste, und natürlich hatte ich auch meine Sorgen. „Konnte ich jeden Tag spüren, dass die beiden Mädchen in mir lebten? Nimmt der eine Zwilling dem anderen die Nahrung weg?“ Und so weiter. Eine Mehrlingsschwangerschaft ist mit einer Reihe von Risiken behaftet. Besonders dann, wenn sich die Ungeborenen denselben Mutterkuchen teilen, wie es bei mir der Fall war. Somit gab er nur eine Nahrungsquelle, die sie untereinander aufteilen mussten, und die Verteilung ist dabei nicht immer gleichmäßig. Außerdem musste ich deswegen alle 14 Tage für einen Scan zum Arzt. Zum Glück sah alles soweit gut aus.
Die Geburt der Mädchen sollte in Slagelse erfolgen (eine Stunde Autofahrt von unserem Zuhause aus), und laut meinem Geburtsplan sollte sie am 12.3. eingeleitet werden, wenn die Wehen nicht von alleine einsetzen. Glücklicherweise war eine arzneimittelfreie Geburt ohne Wehenmittel vorgesehen. Der Blasensprung kam vorzeitig am 8.3.24 – vier Tage vor der geplanten Einleitung. Ich war so nervös, die Geburt überstieg jedoch alle Erwartungen. Am Samstagmorgen, den 9.3.24, kündigten die Mädchen um 09:09 Uhr und um 09:14 Uhr ihre Ankunft an! Von Anfang an hatte ich den brennenden Wunsch einer Vaginalgeburt – wie auch zuvor mit meinem Sohn. Mit dieser
Prozedur fühlte ich mich am sichersten, da sie mir bereits vertraut war. Während der Geburt hatte ich das allerbeste Personal um mich herum! 8 tolle Frauen, bei denen ich mich sicher fühlte, und die genau wussten, was zu tun war! Sie begleiteten mich durch die gesamte Prozedur und standen mir wie ein treuer, jubelnder Chor zur Seite!
Es ist wirklich großartig, dass die Zwillinge nun „auf der anderen Seite“ sind! Ich fühle, dass sie sicher angekommen sind. Auch wenn sie bei der Geburt etwa 2000 g wogen und eine Sonde zum Einsatz kam, gab es keine nennenswerten Komplikationen. Sie sind gesund und munter und
nehmen weiterhin gut zu. Der Stillprozess musste sich langsam etablieren, das hat etwas Zeit gedauert, aber am Ende lief aber alles glatt. Ich stille die Mädchen noch immer, nutze aber auch die Flasche. Die Mädchen haben einen guten Herzschlag, allerdings war es eine Herausforderung, dass ihre Herzen auch synchron schlagen. Wir haben gelesen, dass eine Federwiege für Zwillingseltern unentbehrlich ist – und das stimmt, das müssen wir einfach zugeben. Zwillinge
kommen häufig zu früh zur Welt und sind deshalb etwas empfindlicher. Wir konnten schnell bemerken, dass sie starken Bewegungsdrang hatten, und da hat die Federwiege für Ruhe und Sicherheit gesorgt – und tut das auch jetzt noch! Ein echter Lebensretter, der unseren Alltag mit den Zwillingen etwas reibungsloser macht.
Das Leben mit Zwillingen ist wild, missen möchte ich es aber nicht – es ist toll, Zwillinge zu haben! Es gibt wohl kaum einen schöneren Moment, als wenn die beiden einander anschauen und lächeln! Ich bin mir sicher, dass sie noch eine wirklich enge Verbindung zueinander aufbauen
werden.