Reflux und Schlaf

Kinder, die an Reflux oder stillem Reflux leiden, haben häufig mit Schlafproblemen zu kämpfen. Reflux kann während des Schlafs zu Unwohlsein und Schmerzen führen, was einerseits das Einschlafen erschweren kann, und andererseits mit häufigem Aufwachen und damit zu kurzen Nickerchen und unterbrochenem Nachtschlaf einhergehen kann.

Wie entsteht Reflux bei Kindern?

Da Reflux verschiedene Ursachen haben kann, ist es manchmal schwierig, den Grund dafür zu ermitteln. In manchen Fällen wird der Grund nie gefunden. Da verschiedene Faktoren eine Rolle spielen können, müssen oft verschiedene Maßnahmen ausprobiert werden, selbstverständlich in Absprache mit Ärzten und Pflegekräften.

Einige Kinder werden auf ärztliche Anweisung mit Medikamenten gegen Sodbrennen behandelt.

Was ist Reflux?

Reflux ist eine Erkrankung, bei der Mageninhalt und Magensäure in Form von Aufstoßen oder Erbrechen in die Speiseröhre und möglicherweise auch aus dem Mund fließen. Bei Erwachsenen spricht man oft von Sodbrennen oder saurem Reflux.

Wenn ein Kind häufig aufstößt, bedeutet dies nicht gleichzeitig, dass es an Reflux leidet. Es ist nämlich ganz normal, dass Kinder aufstoßen. Wenn das Aufstoßen jedoch mit Unwohlsein und Schmerzen einhergeht, weil mehr Magensäure vorhanden ist, spricht man von Reflux. Ein Kind kann auch einen stillen Reflux haben, bei dem der Mageninhalt nicht aus dem Mund kommt,
sondern nur in die Speiseröhre gelangt, was sehr unangenehm sein kann.

Mögliche Ursachen für Reflux:

  • Allergie/Überempfindlichkeit gegen Kuhmilch oder andere Lebensmittel
  • Verzögerte Etablierung der Darmflora
  • Verspannungen im Körper
  • Zu kurzes Zungenband
  • Luft im Bauch

Wie wirkt sich Reflux auf den Schlaf aus?

Die meisten Kinder, die an Reflux leiden, haben mit Schlafproblemen zu kämpfen, da Reflux den Schlaf oft erheblich stört, was sowohl für das Kind als auch für die Eltern äußerst frustrierend sein kann.

Der Reflux verschlimmert sich häufig, wenn das Kind liegt (insbesondere auf dem Rücken), da die Schwerkraft und die Anatomie dazu führen, dass der Mageninhalt stärker zurückfließt. Dies kann das Einschlafen erschweren, wodurch es häufig zu Unwohlsein und Schmerzen kommt, wenn Milch und Magensäure beim Aufstoßen in die Speiseröhre gelangen. Dadurch schläft das Kind unruhig, schmatzt und macht keuchende/pfeifende Geräusche.

Es kommt auch vor, dass das Kind sehr häufig aufwacht und möglicherweise viel weint. Darüber hinaus sind die Nickerchen kurz, da es für das Kind schwierig ist, von einem Schlafzyklus in den nächsten überzugehen.

Es ist belastend, ein Kind zu haben, das viel zu wenig oder sehr unruhig schläft. Insbesondere weil man als Eltern in Momenten sehr aktiv sein muss, in denen man selbst Schlaf und Ruhe braucht. Es ist eine große Sorge für Eltern, wenn das Kind nicht den Schlaf bekommt, den es braucht.

Was kann man tun, damit das Kind besser schlafen kann?

Wenn dein Kind an Reflux leidet und deshalb schlecht schläft, versuche, dir möglichst keine allzu großen Sorgen deswegen zu machen. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Aber sei dir bewusst, dass du alles tust, was du kannst. Es ist nicht deine Schuld, dass dein Kind schlecht schläft. Und es ist auch nicht die Schuld deines Kindes. Es liegt an physiologischen Bedingungen, auf die ihr keinen Einfluss habt. Versuche, dir nicht zu viele Gedanken darüber zu machen, wie es in Zukunft mit dem Schlaf verlaufen wird. Es geht darum, den Alltag hier und jetzt so gut wie möglich zu meistern. Wenn du gewisse Gewohnheiten ändern möchtest, fange damit an, wenn es deinem Kind besser geht.

Maßnahmen, die den Schlaf von Kindern mit Reflux verbessern können:

  • Halte das Kind nach dem Essen oder vor dem Schlafengehen 15 bis 20 Minuten in einer aufrechten Position
  • Stelle sicher, dass das Kind während des Stillens/Fütterns und danach gut aufstößt
  • Achte beim Stillen/Flasche geben darauf, dass der Kopf des Kindes höher liegt als der Unterkörper – d. h. leicht schräg
  • Lasse das Kind mit leicht erhöhtem Kopf schlafen (unter Aufsicht)
  • Gib deinem Kind einen Schnuller, wenn es schlafen geht, da dies dazu beitragen kann, das Aufstoßen zu reduzieren
  • Bewegung – geschaukelt werden
  • Lasse das Kind aufrecht in einer Trage/einem Tragetuch schlafen
  • White Noise
  • Lasse das Kind aufrecht in einer Trage/Tragetasche schlafen

Wie du siehst, kannst du bereits vor dem Schlafengehen einige Maßnahmen ergreifen, die dazu beitragen können, die Anzahl und Schwere des Refluxes zu verringern. Diese Maßnahmen können dabei helfen, das Nervensystem deines Kindes zu beruhigen und es von möglichen Beschwerden
abzulenken, wie beispielsweise Schaukeln, White Noise-Geräusche und ein Schnuller.

Es funktioniert vielleicht nicht alles, aber einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Achte auf dich!

Viele Eltern von Kindern mit Reflux empfinden den Alltag als anstrengend. Vielleicht weint das Kind viel oder schläft wenig und schlecht, was mit viel Stress und vielleicht auch Zweifeln verbunden ist, ob man als Eltern etwas falsch macht. Eltern können ein schlechtes Gewissen haben, einerseits weil es dem Kind schlecht geht und andererseits weil man ab und zu einfach mal eine kleine Pause braucht oder weil man sich einfach nicht so glücklich fühlt wie man sollte.

Wenn du das Gefühl hast, dass es anstrengend ist, dann genau deshalb, weil es anstrengend IST. Nicht, weil du, dir nicht genug Mühe gibst. Du tust alles, was du kannst. Und es liegt nicht an dir, dass dein Kind weint oder es schwer hat, trotz all deiner Bemühungen. Also klopfe dir selbst auf die Schulter und vertraue mir, wenn ich sage, dass es besser wird.

Spring über die Stelle, an der der Zaun am niedrigsten ist. Nimm Hilfe von Freunden und Familie in Anspruch, wenn sie ihre Hilfe anbieten – oder bitte sie selbst darum. Nutze die Hilfsmittel, die dir eine Auszeit geben und letztendlich helfen können. Es ist keine Niederlage, in schwierigen Zeiten, sparsam mit seinen Kräften umzugehen.

Eine Stützmatratze für die Federwiege könnte helfen

Wenn du eine Federwiege verwendest und dein Baby an Reflux leidet, kannst du bereits eine
Stützmatratze verwenden, bevor es 3 Monate alt ist. Die Matratze kann deinem Baby helfen, den Kopf leichter zu drehen und das Aufstoßen zu vermeiden. Es ist jedoch wichtig, dein Baby in der Federwiege gut zu beaufsichtigen, wenn die Stützmatratze früher als im empfohlenen Alter von 3 Monaten eingeführt wird. Dies liegt daran, dass das Baby sich mit einer Stützmatratze leichter auf den Bauch drehen kann und vielleicht noch nicht stark genug ist, den Kopf von der Matratze zu heben und richtig zu atmen. Du solltest dein Baby daher wie immer beaufsichtigen, wenn es anders schläft als empfohlen. Mehr erfährst du unter: Plötzlichen Kindstod verhindern und schiefe Kopfform und flachen Hinterkopf vermeiden – Broschüre für Eltern