Nächtliches Stillen und Nachtschlaf – häufiges Aufwachen

Als Eltern eines Neugeborenen hast du bestimmt schon Nächte mit unterbrochenem Schlaf erlebt. Ein Neugeborenes muss in relativ kurzen Abständen trinken, auch nachts. Selbst wenn dein Baby gut schläft, wacht es nachts trotzdem auf, weil es Hunger hat.

Wie häufig Babys trinken, ist sehr unterschiedlich und schwankt im Laufe des Tages und mit zunehmendem Alter deines Babys. Viele Babys trinken abends recht häufig und haben dann in der ersten Nachthälfte ein oder zwei längere Schlafphasen. Sie wachen dann in den frühen Morgenstunden in etwas kürzeren Abständen auf. Die Verdauung kommt in Gang, was dazu führen kann, dass das Baby unruhiger schläft, Geräusche macht und sich bewegt – und vielleicht pupst es auch viel.

Wie kann ich meinem Baby helfen, nachts besser zu schlafen?

Die meisten Babys schlafen in den ersten Lebensmonaten nicht mehr als 3-4 Stunden am Stück.
Natürlich schlafen einige Babys länger und andere kürzer. Die Intervalle variieren ebenfalls im Laufe des Tages und sind daher selten gleich lang.

Es ist eine gute Idee, eine ruhigere und entspanntere Umgebung um dein Baby herum zu schaffen. Auf diese Weise vermeidest du, dass dein Baby häufig aufwacht, und schaffst du bessere Voraussetzungen dafür, dass dein Baby schnell wieder einschlafen kann, nachdem es satt ist und vielleicht aufgestoßen hat. Gleichzeitig kannst du deinem Baby helfen, langsam einen Rhythmus zu entwickeln, bei dem es tagsüber die meiste Zeit wach ist.

  • Achte auf gedämpftes Licht – es muss nur hell genug sein
  • Sprich mit leiser Stimme
  • Vermeide unnötige Aktivitäten mit und in der Nähe deines Babys
  • Wenn dein Baby gewickelt werden muss, gehe so sanft wie möglich vor und halte alles, was du brauchst, in der Nähe bereit, damit ihr euch nicht zu bewegen müsst

Wenn dein Baby nachts sehr häufig aufwacht, kann es sinnvoll sein, sich den gesamten Tagesablauf anzuschauen. Wie oft hat dein Baby tagsüber Hunger, wie lange ist es wach, wie
lange dauert der Mittagsschlaf, wie viele Stunden schläft dein Baby insgesamt usw.? Wenn du erkennst, dass dein Baby tagsüber viel schläft und nicht häufig wach ist, solltest du den Rhythmus ein wenig anpassen, damit dein Baby tagsüber aktiver ist und nachts müder ist.

Vielleicht stellst du auch fest, dass dein Baby tagsüber nicht häufig trinkt, weil es einige (etwas zu) lange Nickerchen macht. Dies kann dazu führen, dass es nachts mehr Hunger hat, wodurch du häufiger stillen musst, obwohl du eigentlich lieber schlafen möchtest. In solchen Fällen kannst du erwägen, ein oder mehrere Nickerchen am Tag aufzuteilen, um Platz für eine zusätzliche Mahlzeit und eine zusätzliche Wachphase während des Tages zu schaffen.

Wenn du dein Baby stillst, solltest du berücksichtigen, dass die Milchproduktion im Laufe des Tages schwankt – am Ende der Nacht und morgens/vormittags ist die Milchproduktion stärker als im Laufe des Nachmittags und abends. Überlege nach Möglichkeit, ob du deinem Baby durch zusätzliches Stillen zu der Tageszeit, zu der am meisten Milch für dein Baby zur Verfügung steht, helfen kannst.

Wenn dein Baby sehr häufig aufwacht, ohne hungrig zu sein, kann das mehrere Ursachen haben.

Mögliche Ursachen:

  • Das Baby weckt sich selbst, indem der Körper zuckt (Moro-Reflex)
  • Magenschmerzen durch Aufstoßen und Pupsen
  • Reflux
  • Ohrenschmerzen
  • Dem Baby fällt es schwer, in die nächste Schlafphase überzugehen

Um dir und deinem Baby einen ruhigen und ungestörteren Schlaf zu ermöglichen, solltest du darauf achten, dass dein Baby nach jeder Mahlzeit aufstoßen kann. Du kannst Bauchgymnastik und Babymassagen machen, das Baby pucken und dich (noch mehr) an bestimmte Zubettgehroutinen halten.

Viele Babys schlafen gut in einer Federwiege, in der das Baby sowohl leicht gebeugt liegt, physische Grenzen um sich herum hat und deren Umgebung an das vertraute Gefühl im Mutterleib erinnert.

Was kann ich selbst tun, um nachts mehr Schlaf zu bekommen?

Stelle sicher, dass du alles, was du für die nächtlichen Mahlzeiten benötigst, griffbereit hast, damit du selbst nicht zu wach wirst – oder zumindest nicht wacher als unbedingt nötig. Vielen Müttern fällt es schwer, nach dem nächtlichen Stillen/Flasche geben wieder einzuschlafen, und das allein
kann schon ziemlich stressig sein, da die Zeit bis zur nächsten Mahlzeit immer näher rückt. In Intervallen schlafen kann anstrengend sein, daher ist es wichtig, eine möglichst gute Routine zu entwickeln.

Wenn du selbst Schwierigkeiten beim Einschlafen hast oder dazu neigst, aufzuwachen, obwohl dein Baby tief und fest schläft, versuche es mit den folgenden Tipps, damit du besser schlafen kannst:

  • Gehe möglichst morgens bei Tageslicht nach draußen. Tageslicht hilft dabei, deinen eigenen Tagesrhythmus zu regulieren, sodass du nachts besser schlafen kannst
  • Reduziere bei Bedarf den Koffeinkonsum. Koffein hält dich künstlich wach und die Wirkung hält bis zu 7-9 Stunden nach dem Verzehr an. Versuche daher, die Aufnahme von Koffein auf die erste Tageshälfte zu beschränken, wenn es dir schwer fällt oder du nicht ganz darauf verzichten möchtest. Koffein ist vor allem in Kaffee, Schwarztee, Cola und Energydrinks enthalten
  • Vermeide Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen. Vermeide auch die Zeit vor dem Bildschirm, wenn du nachts wach bist. Der Körper kann nur schwer erkennen, dass es Schlafenszeit ist, wenn er durch das Licht des Bildschirms stimuliert wird. Viele Inhalte, die wir auf dem Bildschirm sehen, stimulieren unser Gehirn lassen uns Grübeln, was für einem guten und erholsamen Schlaf definitiv nicht förderlich ist.
  • Höre dir optional binaurale Beats an – eine Klangtechnik, die das Gehirn dazu anregt, bestimmte Gehirnwellen zu erzeugen. Unsere unterschiedlichen Bewusstseinszustände wie wach, gestresst, entspannt, leichter Schlaf, tiefer Schlaf usw. repräsentieren unterschiedliche
    Geschwindigkeiten der Gehirnwellen. Hier können binaurale Beats helfen, um dem Gehirn zu den im Schlaf vorhandenen Gehirnwellen zu verhelfen. Der Ton muss über Kopfhörer zu hören sein. Es gibt verschiedene Apps, die binaurale Beats sowohl mit Musik als auch mit Naturgeräuschen im Hintergrund anbieten

Wie du siehst, kann es viele Gründe für häufiges nächtliches Aufwachen geben. Daher gibt es auch verschiedene Lösungen, die zu einem (erholsameren) Schlaf beitragen können. Manchmal kann es schwierig sein, eine eindeutige Ursache zu finden, warum ein Baby häufig aufwacht, da dies nicht immer offensichtlich ist und eine Kombination aus mehreren Dingen sein kann. Daher ist es wichtig, dass du beim Ausprobieren der oben genannten Vorschläge auf dein Bauchgefühl und deinen gesunden Menschenverstand hörst. Frage gerne einen Experten um Rat, wenn du nicht mehr weiter weißt.