Schlaf kleines Baby…

Beitrag von Rachel Fitz-D / Hebamme im Ruhestand, Baby- und Erziehungsexpertin, Autorin und Rednerin

Es ist mal wieder Abend und dein Baby döst in deinen Armen, während du sanft schaukelnd im Wohnzimmer auf- und abläufst. Das machst du schon seit zwanzig Minuten – dein kleines Wunder sollte doch eigentlich inzwischen eingeschlafen oder? Vorsichtig schleichst du zur Wiege, wartest einen Augenblick und legst dein Baby hinein. Du schleichst dich zurück zum Sofa, machst es dir gemütlich und greifst nach der Fernbedienung. Herrlich, endlich ein bisschen entspannen! Doch kaum hast du dich hingesetzt, hörst du ein leises Wimmern und siehst kleine Händchen winken – du seufzt und fragst dich: Warum schläft mein Baby immer so tief und fest… wenn es in meinen Armen liegt und geschaukelt wird?

Blicken wir auf den Beginn der Menschheit zurück. Damals war ein Baby, das nicht fest in den Armen gehalten wurde – besonders nachts – der Kälte und wilden Tieren schutzlos ausgeliefert. Deshalb überlebten gerade die Babys, die lautstark protestierten, wenn sie nicht im Arm gehalten und beruhigt wurden.

Hunderttausende Jahre später ist diese Strategie immer noch so effektiv, dass sie zu einem grundlegenden Teil des Instinkts von Babys und der Reaktionen von Eltern geworden ist.

Jedes Mal, wenn wir unser Baby hochnehmen und es wiegen (im gleichen sanften Rhythmus, den das Baby aus der Zeit im Mutterleib kennt), schüttet der Körper Endorphine aus – sowohl beim Baby als auch bei uns. Das tut allen gut.

Das Problem ist jedoch: Endorphine verschwinden schnell. Sobald das Baby allein in einer kühlen und ruhigen Wiege liegt, verschwindet die Wirkung, und das primitive Gehirn geht in Alarmbereitschaft über: „Ich bin allein, und die Bären könnten kommen!“ Dann macht sich die Unruhe breit und das Gequengel geht von vorne los – und die Eltern reagieren instinktiv und nehmen das Kind wieder in die Arme.

Als Eltern stellen wir schnell fest, dass es viele Möglichkeiten gibt, ein Baby zu beruhigen: Stillen bietet Wärme, Hautkontakt, den beruhigenden Klang des Herzschlags – und nicht zuletzt einen kleinen Schluck endorphinreicher Milch. Die Brust ist dabei immer die erste Wahl, da das Baby den Milchfluss selbst steuern und entscheiden kann, ob es zum Einschlafen trinken möchte oder weil es Hunger hat. Ein warmes Bad mit anschließender Massage kann die hormonell bedingten Bauchkrämpfe, die sogenannten Dreimonatskoliken, lindern, während eine Fahrt im Kinderwagen oder Auto sowohl rhythmische Bewegung als auch beruhigendes weißes Rauschen bietet. Manchmal reicht es schon, das Baby eng am Körper zu halten und leicht auf den Po zu klopfen – es erinnert an die Geborgenheit im Mutterleib, wo der starke Herzschlag der Mutter durch das Fruchtwasser hallte.

Wenn deine Arme eine Pause brauchen

Aber was ist, wenn du etwas essen, auf die Toilette gehen oder deinen müden Armen einfach eine Pause gönnen möchtest? Dann sind eine Wiege und ein Wiegenmotor genau das Richtige. Anstatt dein Baby in ein völlig ruhiges Bett zu legen – wohl wissend, dass es nur ein paar Minuten dauern wird, bis es wieder anfängt zu quengeln – kann eine Wiege mit Wiegenmotor deinem Baby helfen, sich weiterhin sicher und geborgen zu fühlen, während du eine wohlverdiente Pause einlegst.

Überall auf der Welt wiegen, kuscheln, stillen und beruhigen Eltern ihre Kinder stundenlang, Tag für Tag, Monat für Monat – und nutzen Wiegen mit Wiegenmotoren, wenn die Arme eine Pause brauchen. Sie betrachten dies als natürliche und gesunde Art der Beruhigung. Aber müssen wir uns Sorgen machen? Jeden Tag höre ich von Eltern, die befürchten, dass sie durch das ständige Wiegen und Beruhigen ihres Kindes – im Arm oder in der Wiege – „schlechte Angewohnheiten“ fördern oder ihr Kind „zu sehr verwöhnen“. Doch nichts könnte falscher sein!

Die Wissenschaft zeigt, dass das Wiegen eines Babys nicht nur beruhigt und schlaffördernd wirkt – es stärkt auch das Vertrauen und schafft eine tiefe, sichere Bindung zwischen Eltern und Kind. In den ersten sechs Lebensmonaten ist es für das körperliche und emotionale Wohlbefinden eines Kindes entscheidend, gehalten und beruhigt zu werden. Die Evolution hat dafür gesorgt, dass kleine Babys noch nicht lernen können, sich selbst zu beruhigen oder alleine zu schlafen – gerade weil sie sich dadurch in Gefahr bringen würden. Einem Neugeborenen beizubringen, selbstständig in einem ruhigen Bett zu schlafen, ist wie der Versuch, ein Baby davon zu „heilen“, dass es … ein Baby ist. Es ist ein Kampf gegen die Evolution.

Studien zeigen, dass Babys, die in den Schlaf gewiegt werden, tiefer schlafen, eine stabilere Atmung, Herzfrequenz und Körpertemperatur aufweisen und dass ein geringeres Risiko für plötzlichen Kindstod besteht. Und ein weiterer Vorteil: Babys, die in den ersten sechs Monaten vielberuhigt werden, werden später sozialer, unabhängiger und selbstbewusster.

Denke also daran: Dein Baby braucht unbedingt das Wiegen und Beruhigen, um sich sicher zu fühlen, besser zu schlafen und besser vor Infektionen und plötzlichem Kindstod geschützt zu sein. Durch schnelles Reagieren auf das Quengeln deines Babys und das Hochnehmen kannst du dein Kind gar nicht zu sehr verwöhnen – im Gegenteil, es hilft ihm langfristig, Unabhängigkeit und Selbstvertrauen zu entwickeln. Wir alle brauchen ab und zu eine Pause, und ein Wiegenmotor kann deinem Baby genau die sichere Schaukelbewegung bieten, die es braucht, während du eine Pause einlegst und zur Ruhe kommst.

Das Wiegen eines Babys zur Beruhigung ist so alt wie die Menschheit selbst – und wenn du dein Baby beruhigst, kommst du auch selbst zur Ruhe. Dies sorgt für Entspannung und Geborgenheit in der ganzen Familie – genau wie die Natur es vorgesehen hat. Vertraue deinem Instinkt, nimm dein Baby in den Arm und wiege es.

Rachel Fitz-D

Rachel Fitz-D ist eine pensionierte Hebamme, Baby- und Erziehungsexpertin, Autorin von Your Baby Skin To Skin und Stretched To The Limits, Autorin und Moderatorin bei „Baby Show“ (UK). Sie hat vier erwachsene Söhne, vier Enkelkinder und lebt mit ihrem Mann, mit dem sie seit 40 Jahren verheiratet ist, in Berkshire.