Koliken – lerne dein Baby kennen
Was sind Koliken? Dreimonatskoliken oder Säuglingskoliken?
Man spricht von Koliken, wenn ein Säugling – jeden Tag oder fast jeden Tag und oft zur gleichen Tageszeit, mehrere Stunden am Tag untröstlich wein, meistens 1–2 Mal am Tag. Die Kolikattacken beginnen normalerweise in den ersten drei bis vier Lebenswochen des Babys.
Was sind Koliken?
Ein Baby, das an Koliken leidet, weint lange und ist untröstlich. Die Kolikattacken beginnen normalerweise in den ersten drei bis vier Lebenswochen des Babys und verschwinden im Alter von 3 Monaten in der Regel von selbst wieder. Im Laufe der Reifung des Nervensystems weint das Baby immer weniger. Deshalb spricht man häufig von Dreimonatskoliken. Das Schreien hält an, während das Baby weint, aber dies legt sich mit der Zeit und schadet dem Baby nicht. In Skandinavien leidet etwa jedes fünfte bis zehnte Baby an Koliken.
Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass Babys mit Koliken weinen, weil ihr Nervensystem noch nicht ausgereift ist. Sie sind „empfindlicher“. Die Babys sind daher untröstlich. Es fällt ihnen schwer, sich zu beruhigen, wenn die Eltern sie hochnehmen und versuchen, sie zu trösten. Gleichzeitig kommt es aber auch schnell zu einer Reizüberflutung, die das Weinen verstärkt.
Babys mit Koliken weinen deshalb oft länger und wenn sie zu weinen beginnen, dauert es länger, sie zu trösten. Sie weinen länger, weil ihr Nervensystem und ihre Fähigkeit zur Selbstregulierung noch nicht ausgereift sind. Das macht es für Eltern sehr schwierig, ein Kind mit Koliken zu trösten.
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Was sind die Symptomerne von Koliken?
Es ist normal, das Weinen bei Kindern mit zunehmendem Alter nachlässt. Aber bei einem Kind mit Koliken erreicht das Weinen seinen Höhepunkt, wenn das Baby 6 Wochen alt ist. Ein Zeichen dafür, dass das Kind an Koliken leidet, ist, dass die Schreianfälle erst nachmittags oder abends auftreten. Die Schreianfälle wiederholen sich Tag für Tag. Außerdem weint das Baby im Allgemeinen viele Stunden am Stück, mehrere Tage in der Woche, über mehrere Wochen hinweg.
Im Zusammenhang mit Koliken sieht man oft, dass das Kind die Beine zusammenzieht, den Bauch anspannt und schreit. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass das Kind viel Luft im Magen hat.
Es ist nicht davon auszugehen, dass Babys mit Koliken Schmerzen haben – weder im Nacken, in den Schultern, im Rücken oder an anderen Stellen. Es sollte jedoch ausgeschlossen werden, dass das Kind nicht an einer Überempfindlichkeit gegen Milcheiweiß oder anderen Allergien leidet. Bisher ist die medizinische Wissenschaft der Meinung, dass Babys, die an Kolliken leiden, gesund sind, weil man keine physische oder psychische Erklärung für das Schreien des Kindes finden konnte – und doch schreit es! Dann handelt es sich oft um Koliken.
Wie werden Koliken behandelt?
Koliken können nicht behandelt werden, da es sich nicht um eine Krankheit handelt. Die Ursache von Koliken bei Babys ist nicht bekannt und daher gibt es keine wirksame Behandlung. Wenn du Zweifel hast, ob dein Baby an Koliken leidet, kannst du einen Kinderarzt konsultieren, um andere Ursachen für das Weinen auszuschließen.
Guter Rat
Studien zeigen, dass Babys weniger weinen, wenn sie von einem Erwachsenen gehalten werden oder engen Körperkontakt mit ihm haben. Enger Körperkontakt zu dir wird deinem Kind helfen. Eltern eines Kindes mit Koliken machen häufig die Erfahrung, dass z. B. eine Federwiege hilfreich sein kann, denn das Kind fühlt sich geborgen und bekommt das Gefühl geschaukelt zu werden und spürt Nähe. Wenn dein Baby an Koliken leidet, ist es wichtig, sich gegenseitig zu entlasten, damit beide Elternteile Zeit für sich haben und eine Pause einlegen können. Ihr könnt dem Kind auch dabei helfen, beim Essen aufzustoßen. Das kann dem sonst angespannten Magen helfen. Ihr könnt auch eine Babymassage ausprobieren.
Es kann andere Gründe geben, warum dein Baby lange weint
Magenprobleme
Das Baby hat Probleme mit dem Magen, z. B. Bauchschmerzen, Schwierigkeiten bei der Milchverdauung, ein unreifes Darmsystem, übermäßige Luftbildung, schleimiger Stuhlgang, Verstopfung oder Ähnliches. Es gibt verschiedene mögliche Maßnahmen, die in Absprache mit dem Arzt eingeleitet werden können, z. B. Reflexzonenmassage, Milchsäurebakterien, Babymassage, Abführmittel, Zuckerwasser, abgekochtes Wasser und Ähnliches.
Verspannungen in Nacken und Schultern
Im Zusammenhang mit der Geburt kommt es bei manchen Kindern zu einer Verdrehung oder Blockierung im Nacken und in den Schultern. Bei manchen Kindern kommt es auch zu einer Verspannung der Nackenmuskulatur und der Sehnen, was zu Schmerzen führen kann. Ein Physiotherapeut oder Chiropraktiker kann dem Kind helfen, die Sehnen und Muskeln zu lockern und die blockierten Gelenke zu mobilisieren. Dein Kinderarzt kann dir eine Überweisung ausstellen.
Reflux
Unter Reflux versteht man eigentlich nur den Rückfluss von etwas Mageninhalt, der aus dem Magen nach oben durch die Speiseröhre in den Mund fließt. Das Aufstoßen bei Babys ist völlig natürlich. Wenn Magensäure aus dem Magen in die Speiseröhre gelangt, kann sie ein stechendes Gefühl und Schmerzen beim Kind verursachen, und es kann eine Erklärung dafür sein, dass das Kind weint. Die kann manchmal durch die Liegeposition des Kindes verschlimmert werden. Reflux kann behandelt oder gelindert werden, z. B. durch Eindicken der Milch mit Johannisbrotkernmehl. Sie dir unseren Blogbeitrag zum Thema Reflux und stiller Reflux an.
Milchallergie
Normalerweise tritt eine Milchallergie erstmals auf, wenn das Kind sowohl Milch als auch Muttermilch bekommt. Bei manchen Kindern kann es jedoch zu einer Reaktion auf die Muttermilch kommen, wenn die stillende Mutter Kuhmilch trinkt.
Mittelohrentzündung
Wenn dein Baby eine Mittelohrentzündung hat, kommen die Schmerzen oft, wenn es liegt, weil der Druck im Ohr zunimmt. Ein HNO-Arzt kann feststellen, ob dein Baby eine Mittelohrentzündung hat und diese behandeln.
Blasenentzündung
Manche Babys weinen viel, weil sie eine Harnwegsinfektion haben und Schmerzen beim Wasserlassen haben. Zur Abklärung einer Harnwegsinfektion wird bei dem Kind eine Urinprobe entnommen und von einem Arzt untersucht. In der Apotheke kannst du einen Urinprobenset kaufen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Koliken
Was sind Koliken?
Von Koliken spricht man, wenn ein Säugling mehrere Stunden lang untröstlich weint, oft jeden Tag zur gleichen Tageszeit.
Was sind Anzeichen von Koliken?
Das Kind weint viel und über einen längeren Zeitraum, meist am späten Nachmittag oder Abend. Außerdem hat das Kind Luft im Bauch und zieht die Knie Richtung Magen hoch oder spannt die Beine an.
Was kann man gegen Koliken tun?
Koliken können nicht behandelt werden, da es sich nicht um eine Krankheit handelt. Es gibt jedoch verschiedene Tipps, wie z. B. versuchen, das Kind beim Essen Aufstoßen zu lassen, was zur Entlastung des Darms beitragen kann.